Wiener Prater

Wiener Prater

Zwischen dem Praterstern und dem Donaukanal weitet sich ein insgesamt sechs Quadratkilometer großes Areal, dass den Wiener Prater ergibt. Ursprünglich als kaiserliches Jagdrevier angedacht, wurde die Auenlandschaft schon 1766 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Fortan strömten an den Wochenenden tausende Wiener in den Prater, um spazieren zu gehen und inmitten der herrlichen Parkanlage zu lustwandeln. Was man damals wie heute hier sucht, sind Erholung und Vergnügen gleichermaßen. Letzteres findet man seit dem Ende des 18. Jahrhunderts im Wurstelprater. Achter- und Geisterbahnen laden das ganze Jahr hindurch zu Nervenkitzel ein und an den Imbissbuden erstehen Besucher Wiener Schmankerl und international geschätzte Köstlichkeiten. Das Ungewöhnliche an jenem Vergnügungspark ist, dass Jedermann freien Zutritt genießt. Die Fahrpreise für Kettenkarussell, Autodrom oder Freefall sind bei den jeweiligen Schaustellern zu entrichten.

Die Highlights des Wurstelpraters

In den letzten Jahrzehnten etablierten sich drei kleinere Wahrzeichen des Praters: Watschenmann, Calafati und Toboggan. Beim Calafati handelt es sich um eine neun Meter hohe Figur aus Kunststein. Die Wiener haben ihm aufgrund seiner fernöstlichen Optik den Beinamen „Großer Chinese“ verliehen. Seit 1968 erhebt er sich wieder über dem Pratergelände, war er doch 1945 zerstört worden. Das Vorläufermodell wurde mit einem 80 Meter langen Brokatstoff ummantelt und trug 17 Kilogramm schwere Zöpfe aus echtem Rosshaar. Die edlen Materialien machten den Calafati einsam. Damit Brokat und Rosshaar nicht entwendet werden konnten, stand er inmitten eines Karussells. Heute wacht er vor dem Zirkuszelt und darf berührt werden. Ausdrücklich zum Anfassen freigegeben ist auch der Watschenmann. Der pausbackige Zeitgenosse hat ein Zeigerinstrument eingebaut und misst die stärke der Watschen (Ohrfeige), die Praterbesucher ihm zuteil werden lassen. Wer sich abzureagieren hat oder der Begleiterin demonstrieren möchte, wie viel Muskelschmalz im Bizeps lauert, versetzt de Figur ein paar kräftige Hiebe. Niemand macht sich gern zum Narren. Da aber im Toboggan die wenigsten eine wirklich gute Figur machen, ist eine Fahrt ein Heidenspaß. Auf dem extrem rasanten Förderband kommt gar mancher zu Fall und belustigt die Zuschauer, die sich um das hölzerne Konstrukt versammelt haben.

Wiens Aushängeschild: Das Riesenrad

Frägt man nach den wichtigsten Bauwerken der Donaumetropole, belegt das Riesenrad in jedweder Umfrage garantiert eine der Top-3-Platzierungen. Im Jahre 1897 feierte Kaiser Franz Josef sein 50. Thronjubiläum. Zu diesem Anlass ließ Seine Majestät eines der noch heute beliebten Highlights der Stadt errichten. Stolze 65 Meter ragt es in den Himmel und lädt Gäste aus aller Welt zu einem luftigen Vergnügen ein. Maximal 15 Kabinen drehen sich fortwährend. Ursprünglich waren es bis zu 30 Waggons, die zum Einsatz kamen. Da das Bauwerk während des 2. Weltkriegs stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, reduzierte man die Traglast anschließend und bliebt bis dato wegen der charakteristischen Optik bei den 15 Gondeln. Eine davon wurde als Hochzeitskabine eingerichtet. Wer möchte, lässt sich über den Dächern Wiens trauen – Romantik pur! Einen historischen Einblick gewährt das Panoramamuseum zu Füßen des Riesenrads. Dort können acht originalgetreu nachgebaute Waggons aus den Anfangsjahren bestaunt werden.

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